Eine Zeitreise

Wo ist der Ursprung der Familie?

 

Die frühesten Abstammungsnachweise für die Lücks haben wir in den katholischen Kirchenbüchern von Rösebeck (Jahr 1691) und in den evangelischen Büchern von Sielen (Jahr 1732) gefunden. Die katholische Pfarrei St. Mauritius Rösebeck gehörte zur Erzdiözese Paderborn. Jacobus Lüeken und Margaretha Münster ließen sich 1691 in dieser Kirche trauen. In den Jahren 1723 und 1729 wurden hier auch die Trauerfeiern abgehalten. Die Eheleute Lüeken wurden auf dem Friedhof in Rösebeck beigesetzt.

Am 10.02.1732 taucht deren Sohn Martin Lück, eigentlich Martinus Lüeken, das erste Mal in Sielen auf, als er mit Anna Catharina Werneke, Tochter der Eheleute Henricus Werneke und Anna Margretha geborene Graßmeyer, den Bund der Ehe in einer evangelischen Kirche schließt. In den Kirchenbüchern der evangelischen Kirche zu Sielen wurde von damaligen Pfarrer der Herkunftsort des Martin Lück – wie folgt – angegeben: „Reuseke“ aus dem Paderbornischen. Erst vor kurzem ist es uns gelungen, über Herrn Hans-Heinrich Dreier vom Archiv der Kirchenbuchabteilung des Erzbistums Paderborn an die genauen Kirchenbucheinträge zu gelangen. Dafür möchten wir uns nochmals recht herzlich bedanken.

Möglicherweise gibt es auch Verbindungen zu den Familien Lück in Stammen und Hümme oder zu der Familie Lücke (auch Luicke oder Luike genannt) in Langenthal. Eine Verwandtschaftsbeziehung zu den späteren Lücks in Sielen lässt sich jedoch bisher noch nicht belegen.

 

Rösebeck


Rösebeck ist heute ein Stadtteil von Borgentreich und liegt im südöstlichsten Zipfel von Nordrhein-Westfalen unmittelbar an der Grenze zum Bundesland Hessen, im Herzen Deutschlands. Die vormals selbständige Gemeinde Rösebeck im Warburger Land ist seit der kommunalen Neuordnung in NRW zu Beginn des Jahres 1975 Ortsteil der Stadt Borgentreich im Kreis Höxter.

Rösebeck hat 580 Einwohner (Stand = Januar 2006). Die Gemarkung Rösebeck, mit einer Größe von 801,58 ha, gehört zur Warburger Börde, einer fruchtbaren und landwirtschaftlich geprägten Landschaft. Das Wahrzeichen ist der wenige km von Rösebeck entfernte Desenberg, ein Vulkankegel, der mit seiner Höhe von 345 m und seiner Burgruine deutlich aus der flachen Landschaft herausragt und das Bild der Börde prägt.

 

Es besteht eine recht gute Anbindung an das Fernverkehrsnetz. Die Ausfahrt Warburg der A 44 Dortmund - Kassel ist nach 13 km schnell erreichbar. Der nächste Bahnhof in Warburg an der Strecke Kassel - Ruhrgebiet ist 8 km entfernt.

 

Rösebeck ist einer der unbestritten ältesten urkundlich nachweisbaren Orte der hiesigen Umgebung. Sicher nachweisbar durch die Urkunde König Ludwigs des Deutschen vom 14.12.840, die im damaligen Königshof Rösebeck ausgestellt wurde. Die tatsächliche Entstehung des Ortes dürfte um das Jahr 650 liegen. Erste Besiedlungen hat es jedoch in Ortsnähe bereits 4.500 v. Chr. gegeben, was entsprechende archäologische Funde beweisen.

 

Der Ort verfügt über 12 Vereine und Gruppen, die das Dorfleben prägen und zum Gemeinschaftsgeist des Ortes und zu einem lebendigen Ortsleben beitragen.

 

Auszug, Quelle: www.roesebeck.net - mit freundlicher Genehmigung.

 

 

Sielen

 

Sielen zählt zu den ältesten Siedlungen im Diemeltal. Urkundlich nachgewiesen ist der Ort 1015 als „Silihem“. Zu dieser Zeit gehörte das Dorf zum Kloster Corvey an der Weser. Kurz darauf erfolgte eine Übertragung auf das neu gegründete Kloster Helmarshausen, heute Stadtteil von Bad Karlshafen. Seit 1429 war Sielen in endgültigem Besitz der hessischen Landgrafen. Während des 30-jährigen Krieges wurde das Dorf fast vollständig zerstört. Diemelsächsische Fachwerkbauten prägen heute den Ortskern.

Über Jahrhunderte war die Landwirtschaft die Haupterwerbsgrundlage der Dorfbewohner. Im 18. Jahrhundert erlangte auch das Handwerk einige Bedeutung, hier insbesondere die Leineweberei und das Mühlengewerbe.

Dem ersten genannten Handwerk, der Leineweberei, hatte sich auch die Familie Lück über viele Generationen zugewendet:

Leineweber

verarbeiteten ursprünglich sowohl gesponnenen Flachs als auch Hanf zu Leinwald; seit etwa 1500 wurde Hanf hauptsächlich nur noch für Halstuch, Sack- und Packleinwand, grobe Zeuge wie Segeltuch und Seilerwaren verwendet. Der Flachsanbau und die Leineweberei sind uralt. Im Gegensatz zur Tuchmacherei (Wollweberei), die sich doch meist als städtisches Handwerk etablierte, war die Leineweberei lange Zeit im ländlichen Raum als Heimgewerbe verbreitet und wurde vielfach von Tagelöhnern betrieben.

Die einjährige Pflanze wurde von den Landwebern selbst angebaut und versponnen. Sobald das untere Drittel der Stengel "zeisiggelb" geworden und die Blätter abgefallen waren, wurde der Flachs gerauft. Beim Raufen begann schon das Sortieren nach Länge, Stärke und Reife der Stengel, die dann auf dem Feld ausgebreitet wurden, bis sie lufttrocken waren. Danach wurden die Samenkapseln (Leinknoten) abgedroschen, später mit der Riffel oder der Riffelbank, einem eisernen Kamm, abgeriffelt, und der Bast wurde in warmem Wasser mehrere Tage geröstet (gerottet).
Der geröstete Flachs wurde dann getrocknet (gedörrt), gebrochen, mittels einer Schwinge (einer stumpfen Holzklinge) geschwungen, um die holzigen Teile (Schäbe) vollständig zu entfernen, und zuletzt gehechelt. Beim Durchziehen durch die spitzen Stahlnadeln der Hechel wurde der Bast in Fasern zerlegt, und kurze Fasern (Werg, Hede) und noch eingeschlossene Holzteilchen wurden ausgeschieden. Der so gewonnene Reinflachs zeichnete sich durch seidenartigen Glanz, Feinheit und Weichheit aus. Für die Herstellung feinster Garne wurde der Reinflachs noch geklopft und gebürstet sowie durch Kochen mit Pottaschelösung vom Pflanzenleim befreit.

Leinwand war im Mittelalter ein hochgeschätztes Gewebe, aus dem nicht nur Hemden und Bettzeug, sondern auch Kleider, Waffenröcke, Satteldecken, Hutbezüge und Paniere verfertigt wurden.
Die Zentren der Leinenweberei waren ursprünglich die Niederlande und Westfalen, dann blühte sie nach und nach auch in Hessen, Thüringen, Böhmen, Oberösterreich (Linz) und Sachsen auf.

Quelle: www.eckhart.de

Heute existieren nur noch wenige selbstständige landwirtschaftliche Großbetriebe im Kreis Hofgeismar/Trendelburg. Einige Bauernhöfe werden im Nebenerwerb bewirtschaftet.

Die ehemals selbständige Gemeinde Sielen ist seit dem 31.12.1970 (Verwaltungsreform) Teil der Großgemeinde Stadt Trendelburg. Trendelburg liegt ca. 30 km nördlich von Kassel im Bundesland Hessen und umfasst auch die Ortsteile Langenthal, Deisel, Eberschütz, Friedrichsfeld, Gottsbüren und Stammen.

Die überwiegende Anzahl der Einwohner hat einen Arbeitsplatz in den nahe gelegenen Städten, z. B. in Kassel. So ist Sielen heute ein reizvoller Wohnort mit einem Neubaugebiet, an der Diemel gelegen. Seit 2006 wird der Ort neu gestaltet und mit der Anlegung eines Radwanderweges wurde begonnen, der Friedhof wurde erneuert und ein Nebenarm der Diemel wurde reaktiviert.

 

Auzug, Quelle: Infobroschüre Trendelburg, 7. Auflage / 2006, Verkehrsamt der Stadt Trendelburg, Harald Schmidt